Erkennen Patient*innen eine unzureichende Asthmakontrolle?
Die REALISE-Studie (Recognise Asthma and Link to Symptoms and Experience): Eine Untersuchung zur Asthmakontrolle in Europa1
Auch wenn Patient*innen ihr Asthma als moderat oder gut kontrolliert einschätzen: nach den GINA-Kriterien kann ihre Erkrankung gar nicht oder nur teilweise kontrolliert sein.2 Ziel der REALISE-Studie war es, bei Patient*innen in Europa den tatsächlichen Grad der Asthmakontrolle im Vergleich zu ihrer eigenen Einschätzung zu untersuchen.1
- Die REALISE-Studie wurde 2012 mit Patient*innen durchgeführt, die in sozialen Medien aktiv waren
- 8.000 diagnostizierte Asthma-Patient*innen im Alter von 18 bis 50 Jahren
- In 11 europäischen Länder
Die Erhebung zeigt, dass 45 % der Befragten an unkontrolliertem und 35 % an teilweise kontrolliertem Asthma litten (gemäß GINA-Kriterien).1,2
Über 80% der Patient*innen hielten ihr Asthma für kontrolliert, und mehr als 2/3 der Patient*innen mit Exazerbationen, die eine Behandlung mit oralen Kortikosteroiden erforderten, schätzten ihr Asthma als nicht schwerwiegend ein.1
Abkürzungen: GINA: Global Initiative for Asthma; REALISE: Recognise Asthma and Link to Symptoms and Experience
Wussten Sie schon?3
Bei Anwender*innen von Pulverinhalatoren (DPI) ist eine unzureichende Inspirationsleistung signifikant mit unkontrollierten Asthma und dem Risiko von Exazerbationen assoziiert.3 Dies unterstreicht den Zusammenhang zwischen fehlerhafter Inhalationstechnik und schlechten Asthmaergebnissen.3
Die CRITIKAL-Studie (CRITical Inhaler mistaKes and Asthma control) untersuchte den Zusammenhang zwischen spezifischen Fehlern beim Gebrauch von Inhalatoren und der jeweiligen Asthmakontrolle bei über 5.000 erwachsenen Patient*innen.3
Die CRITIKAL-Studie zeigte, dass:
- DPI-Anwender*innen (Turbohaler® oder Diskus®) häufig eine zu geringe Inspirationsleistung hatten (32%‒38%). Eine zu geringe Inspiration war bei diesen mit unkontrolliertem Asthma assoziiert (bereinigte OR [95% CI; 1,30 bzw. 1,56]).3
- bei DPI-Anwender*innen ein ungenügendes Atemzugsvolumen signifikant mit einer erhöhten Exazerbationsrate assoziiert war.3
- bei nur 24,9 % der MDI-Anwender*innen eine fehlerhafte Inhalation aufgrund von Koordinationsschwierigkeiten erfolgte und diese mit unkontrolliertem Asthma assoziiert war.3
- Der häufigste Fehler in der MDI-Kohorte ("kein langsames und tiefes Einatmen") war nicht mit unkontrolliertem Asthma assoziiert.3
- keiner der MDI-Fehler signifikant mit der Exazerbationsrate verbunden war.3
Abkürzungen: CI: Konfidenzintervall; CRITIKAL: Critical inhaler mistakes and asthma control; DPI: Pulverinhalator; MDI: Dosieraerosol
Referenzen
- Price D, et al. Prim Care Respir J 2014;24:14009.
- Global Initiative for Asthma (GINA). Global Strategy for Asthma Management and Prevention (aktualisiert am 3. Mai 2022).
https://ginasthma.org/wp-content/uploads/2022/05/GINA-Main-Report-2022-FINAL-22-05-03-WMS.pdf Abruf vom 8. Juli 2022). - Price D, et al. J Allergy Clin Immunol Pract 2017;5(4):1071.
DE-FLU-2300001. Status: Januar 2023.